In Südafrika findet eine Fashion Show der superlative statt. Aber nicht nur um die Mode dreht sich das Event, sondern auch um andere wichtige Sachen, die genauso ein Bestandteil des Modegeschäfts sind.
Die Besonderheit dieses Events ist die enge Zusammenarbeit zwischen den Gewerkschaften und den Herstellern aus dem Industriezweig Mode, aus der die Idee zu dieser Modeschau entsprungen ist. Es handelt sich um eine Reaktion auf die zunehmende Überschwemmung des einheimischen Modemarktes durch ausländische Produkte. Es wurde also höchste Zeit eigene Kreationen und Talente auf dem Catwalk zu Präsentieren.
Das Event, das „CapeTown Fashion Festival“, findet an vielen prominenten Ortschaften in Cape Town statt, untermalt mit zahlreichen live Auftritten bekannter Popgruppen. Es wird ein starker Mix aus Entertainment und Fashion. Den Höhepunkt soll die Verleihung der Cape Town Fashion Awards bilden.
Um die erwähnte Verbindung zwischen Gewerkschaften und Modeherstellern noch stärker zu betonen, beginnt das Event am 1. Mai, am Tag der Arbeit. Somit soll auch ein Licht auf die Arbeitsbedingungen der arbeitenden in der Modeproduktion geworfen werden und nicht nur auf die erstklassigen gehobenen Modeerscheinungen auf dem Laufsteg und in den Modezeitschriften.
Der vorsitzende der Gewerkschaft SACTWU (South African Clothing and Textile Workers` Union) hebt vor, dass Mode als ein Mittel zur Bekämpfung von Armut und sozialer Desintegration genutzt werden kann. Denn Menschen sollen bewusst dort einkaufen, woher die Produkte auch stammen. Im Hintergrund von dem ganzem Glamour und der schönen Schau stehen starke Geschäftsverbindungen und viele Arbeitsplätze, die die Realität hinter dessen präsentieren. Er meint, die Organisatoren versuchen durch dieses Festival auf die starke einheimische Industrie aufmerksam zu machen und ihre Konkurrenzfähigkeit sichtbar zu machen.
Die Konkurrenz macht sich auf dem Markt durch Chinesische Produkte sichtbar und durch Produkte aus den anderen Ländern, die sehr niedrige Löhne zahlen.
Die Betonung liegt auf dem diesjährigen Festival bei Kleidern, Schuhen und Textillien aus der südafrikanischen Produktion. Ausserdem soll dieses Festival auch zur internationalen Promotion dienen. Dies ist den Organisatoren besonders wichtig, den Südafrika hat die Modeindustrie den grössten Beschäftigten Anteil und es gibt noch Möglichkeiten zum Wachstum. Wenn ein Produkt eine Milllion mal verkauft wird, schafft dies elf neue Arbeitsstellen im Gegensatz zu den Goldminen, die in einem solchen Fall nur fünf Arbeitsstellen schaffen. Und noch dazu ist im Modesektor die Gleichheit der Geschlechter auf dem Arbeitsmarkt mehr gesichert als in anderen Arbeitsfeldern.
Das erste Cape Town Fashion Festival fand in 2002 statt, und es ist das einzige seiner Art, dass die Bedeutung der ArbeitnehmerInnen gleichermassen wie die Mode selbst in den Mittelpunkt stellt. Auch dieses Jahr werden viele ArbeiterInnen in das Geschehen miteinbezogen.
Die Abschlussfeier findet am 17. Mai statt, es werden an diesen Abend auch die Preise für das beste Design, für den besten Newcomer oder Newcomerin des Jahres und noch viele weitere vergeben.
Es wird also dieses Jahr wieder ein volles Programm geben und wir sind mal gespannt auf die diesjährigen Gewinner und Gewinnerinnen.